- Kaninchen sind ein beliebtes Geschenk zur Osterzeit – aber: Nur, wenn die Anschaffung gut überlegt ist
- Nach den Feiertagen werden die Geschenke ausgesetzt oder abgegeben
- Auch Kleintiere brauchen ausreichend Platz und Zeit
Hamburg, 26. März 2021. Sie sind so süß, knabbern an ihren Möhren, haben kuscheliges Fell und sind gerade zu Ostern hoch im Kurs: Kaninchen, stehen auf der Wunschliste vieler Kinder ganz weit oben. Sie gelten als Haustiere für Einsteiger, deren Pflege nicht so aufwendig ist. So kommt es, dass jedes Jahr zur Osterzeit ein regelrechter Kaninchen-Boom die Städte erreicht, um den Kindern, die sich schon so lange ein Haustier gewünscht haben, ein Geschenk zu machen. Aber ACHTUNG: Die Entscheidung für ein Kaninchen will wohl überlegt sein. Sie werden für rund zwölf Jahre Mitglied der Familie. So kommt es vor, dass bereits kurz nach Ostern die ersten Langhohren wieder ausgesetzt oder abgegeben werden. Zu viel Arbeit, zu teuer, zu wenig Zeit. Zum Teil mit schrecklichen Folgen: Sie werden überfahren, irren umher oder werden von Hunden getötet. Anders als die Wildkaninchen kommen die possierlichen Haustiere draußen kaum zurecht.
Auch wenn Kaninchen oft als Anfänger-Haustiere dargestellt werden, brauchen die Tiere einiges an Fürsorge für ein gesundes und glückliches Leben. Für die artgerechte Haltung braucht es mindestens 2 m2 bis 3 m2 Platz pro Tier und obendrauf noch Auslauf, denn Kaninchen sind sehr aktiv und möchten Rennen und Haken schlagen. Am besten eignet sich ein Gehege im Garten, auf dem Balkon oder ein eigenes Zimmer. Auch ein weiteres Kaninchen als Artgenosse darf nicht fehlen, idealerweise hält man eine ganze Gruppe. Ein Meerschweinchen eignet sich für ein Kaninchen nicht als Spielgefährte – es gehört einer anderen Art an und hat eine andere Körpersprache. Am besten harmonieren ein kastriertes Männchen und ein oder mehrere Weibchen. Kaninchen möchten jeden Tag mit frischem Futter versorgt und die Unterbringung mehrmals pro Woche gereinigt werden. Als neugierige Tiere freuen sie sich über verschiedene Spiel- und Buddelmöglichkeiten und möchten lieber die Umgebung erkunden als herumgetragen zu werden. Deshalb eignen sie sich nur sehr bedingt als Streicheltiere für Kinder. Vor der Anschaffung sollte ein Allergie-Test gegen Kaninchen, Stroh und Heu gemacht werden, damit die Tiere lange in ihrem Zuhause bleiben können.

Die Eltern sind in der Pflicht – sie sollten gut überlegen, sie sind schließlich für das Tierwohl verantwortlich. Trotz der oft günstigen Anschaffungspreise summieren sich die Kosten für frisches Futter, Tierarztkosten und Gehege-Ausstattung über die Jahre. Auch der Aufwand für die Versorgung und Reinigung wird häufig unterschätzt. Mit der Anschaffung eines Lebewesens übernimmt man die Verantwortung für das Tier, solange es lebt, das sollte immer gut überlegt sein.
Verantwortungsbewusstsein, Platz, Geld und ein liebevolles Zuhause auf Lebenszeit sind kein Problem? Dann lohnt es sich auch, das zukünftige Haustier im Tierheim zu suchen. Dort gibt es immer Langohren, die dringend auf ein artgerechtes Zuhause warten. Es gibt auch unterschiedliche Vereine, wie z.B. www.kaninchenschutz.de die sich speziell um Kaninchen kümmern und über die artgerechte Haltung informieren. „Der Wunsch von Kindern nach einem eigenen Haustier ist verständlich. Ein guter Tipp ist es, ein Haustier in Urlaubspflege zu nehmen. Es lebt dann für einen absehbaren Zeitraum in der Familie und man kann ausprobieren, wie sich das in der Familie anfühlt. Ist man von dem Hausgenossen begeistert oder froh, wenn die Urlaubsbetreuung vorbei ist. Ein Tier ist ein Lebewesen und kein Spielzeug, das man nach einiger Zeit wieder weggibt“, sagt Frank Weber, Leiter des bmt- Franziskus-Tierheims in Hamburg-Stellingen. Unsere Kaninchen aus dem Tierheim sind alle tierärztlich untersucht, die Böckchen sind kastriert und alle werden vor der Abgabe geimpft. Außerdem stehen die Tierheime mit fachkundigem Rat auch nach der Vermittlung für Fragen zur Verfügung.
Über das Franziskus-Tierheim: Dem Konzept des Franziskus Tierheims liegt zugrunde, dass ein Tierheim eine Begegnungsstätte für tierliebe Menschen sein sollte. Bei der Gestaltung des Tierheims ist deshalb besonderes Augenmerk darauf gerichtet worden, die Räume möglichst hell, freundlich und ansprechend zu gestalten. An alle Katzenräume sind Außenbereiche angeschlossen, die es den Tieren erlauben, es sich auch mal in der Sonne gemütlich zu machen. Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist das Pfötchencafé, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Katzenaußenvolieren, dem Landschildkrötengehege und der Wildtierstation befindet. Hier finden kleinere Veranstaltungen rund um das Thema „Tier“ statt, Besucher des Tierheims können es sich gemütlich machen, dort finden regelmäßig Treffen der Ehrenamtlichen sowie der Mitarbeiter statt – sobald Corona es zulässt, sind die Außenbereiche für Besucher wieder geöffnet. Durch die Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helfer kann jedes Tier individuell betreut werden und die im Franziskus Tierheim untergebrachten Hunde gehen jeden Tag bis zu 3 Stunden Gassi.